Biketour - Pyren?-Cross

PYRENÄEN-CROSS, hinter diesem Namen verbirgt sich die Durchquerung der Pyrenäen mit dem Mountainbike vom Mittelmeer zum Atlantik. Leider waren es nur drei Teilnehmer, die sich diesem Unternehmen anschlossen, die aber keine Minute der Reise bereuten. Nach der Anreise mit dem Flugzeug und der Bahn begann die Tour am Strand von Llanca, an der Costa Brava, auf der spanischen Seite der Pyrenäen. 16 Etappen lagen nun vor uns, auf denen wir alles erlebten, was das Bikerherz erfreut. Von einfachen Forststrassen bis zu sehr steilen Auffahrten, die eher einem Flussbett glichen, war alles dabei. Die Abfahrten zeigten das selbe Bild. Gelegentlich mussten die Räder auch geschoben werden, weil eine Auf- oder Abfahrt unmöglich war. Jeder Tag bot neue Eindrücke von der Bergwelt der Pyrenäen. Grandiose Berggipfel wechselten mit lieblichen Almen und in den reizvollen Bergdörfern trafen auf nette und sehr hilfsbereite Menschen. Das Wetter zeigte sich während der gesamten Unternehmung von seiner Schokoladenseite. Die Hitze am Mittelmeer wich bald einer angenehmen Temperatur in den Bergen. Nach 995 km, 24680 Hm und 92 Stunden reiner Fahrzeit erreichten wir schließlich glücklich, zufrieden und unfallfrei der Strand von Hondarribia an der spanischen Atlantikküste. Der bis zuletzt aufgehobene Reservetag wurde zum Badetag umfunktioniert, ehe es mit Bahn, Bus und Flugzeug am nächsten Tag wieder Richtung Heimat ging. Tourenverlauf der Pyrenäen-Durchquerung

1. Tag, Sonntag 23.8.09: Llanca – Sant Llorenc de la Muga (0 m – 240 m) 1350 Hm, 68 km, 6 Std. Start am Strand von Llanca bei sehr heissen 35 ° C. Über hügeliges Gelände, durch Eichenwälder, sehr staubige und teils steile Anstiege.

2. Tag, Montag 24.8.09: Sant Llorent de la Muga – Camprodon (240m – 950 m) 1920 Hm, 70 km, 6 Std. Insgesamt zwei längere, steile Ansiege, der letzte in der heissen Nachmittagssonne. Langsam erreichen wir die Berge.

3. Tag, Dienstag 25.8.09: Campodron – Planoles (950m – 1130 m) 1825 Hm, 60 km, 5 ¾ Std. Langer Anstieg zum Collet de la Gralla (2060 m) und ebenso lange Abfahrt nach Ribes de Freser auf guten Almwegen. Sehr schöne Panoramastrecke. Nochnaliger Anstieg und Abfahrt nach Planoles. Ab dieser Etappe war es von der Temperatur her deutlich angenehmer, um die 25 °C.

4. Tag, Mittwoch 26.8.09: Planoles – Baga (1130m – 780m) 1700 Hm, 55 km, 5 ¾ Std. Auf Landstrasse und Forstweg ins Almgebiet und Skigebiet von Molina – Masella, kurze Abfahrt und Gegenanstieg zum Coll de Pal (2110m). Abfahrt nach Baga.

5. Tag, Donnerstag 27.8.09: Baga – Noves de Segre (780m – 600m) 1770 Hm, 71 km, 6 ½ Std Auffahrt in ein sehr schönes Almgebiet mit herrlichen Bergpanoramen und einer anschließenden teils wilden Abfahrt (steinig und steil). Ein zweiter Anstieg zum Coll d’Arnat und abfahrt nach Noves de Segre. Eine der schönsten Etappen!

6. Tag, Freitag 28.8.09: Noves de Segre – Llavorsi (600m – 810m) 1380 Hm, 59 km, 5 Std. Etwas kürzere und gemütlichere Etappe mit einem Anstieg und einer Abfahrt überwiegend im schattigen Wald.

7. Tag, Samstag 29.8.09: Llavorsi – Espui ( 810m – 1300m) 1750 Hm, 59 km, 5 ¾ Std. Ein langer Anstieg auf guten Almstrassen durch einen Bergwald mit sehr vielen Steinpilzen zum höchsten Punkt der Durchquerung, dem Coll de la Portella (2250m). Atemberaubende Abfahrt nach Espui.

8. Tag, Sonntag 30.8.09: Espui – El Pont de Suert (1300m – 840m) 1380 Hm, 54 km, 5 Std Kürzere, sehr abwechslungsreiche Etappe mit einigen Schiebestrecken und sehr ruppigen Wegen. Vier Anstiege.

9. Tag, Montag 31.8.09: El Pont de Suert – Senz (840m – 900m) 1550 Hm, 58 km, 6 Std. Sehr schöne Landschaften mit herrlichen Ausblicken in stetem Auf und Ab auf zum Teil sehr steinigen und anspruchsvollen Wegen.

10. Tag, Dienstag 1.9.09: Senz – Sarvise (900m – 860m) 1720 Hm, 66 km, 6 Std. Der erste Anstieg war steil und sehr steinig und führte in eine sehr schöne Berglandschaft. Nach ebenso steiler Abfahrt begann der gemütlichere Teil auf einer sehr ruhigen Asphaltstrasse durch den Canon de Anisclo.

11. Tag, Mittwoch 2.9.09: Sarvise – Sabinanigo (860m – 830m) 1220 Hm, 64 km, 6 ½ Std. Diese Etappe wurde im Buch bei Nässe als äußerst anstrengend beschreiben. Ausgerechnet in dieser Nacht hatten wir ein heftiges Gewitter mit starkem Regen. Am Morgen war zwar wieder schönes Wetter, aber der Anstieg ins Almgelände der Pena Otura war sehr schlammig. Auch die Abfahrt forderte uns einiges ab. Bei der ersten Tankstelle im Tal bekamen die Räder dann eine Dusche mit dem Dampfstrahler.

12. Tag, Donnerstag 3.9.09: Sabinanigo – Aragües d’o Puerto (830m – 970m) 1540 Hm, 60 km, 5 ½ Std. Abwechslungsreiche Etappe mit einigen Anstiegen und Abfahrten und Schiebepassagen.

13. Tag, Freitag 4.9.09: Aragües d’o Puerto – Isaba (970m – 820m) 1500 Hm, 56 km, 6 Std. Diese Etappe begann gleich mit einer Schiebestrecke und sehr schlechten Wegen, die uns den ganzen Tag begleiteten.

14. Tag, Samstag 5.9.09: Isaba – Auritz (820m – 950m) 1580 Hm, 79 km, 6 Std. Einfachere Etappe auf guten Straßen und Forstwegen. Landschaftlich sehr reizvoll. In Orreaga war der Kreuzungspunkt mit dem Jakobsweg. Deshalb gab es hier keine Übernachtungsmöglichkeit für uns. Wir sind nach Auritz ausgewichen (2,5 km weiter).

15. Tag, Sonntag 6.9.09: Auritz – Etxalar (950m – 100m) 1750 Hm, 73 km, 6 Std. Diese Etappe führte uns auf französisches Gebiet. Nach langer Abfahrt begann ein steiler Ansteig in ein Almgebiet. In der Folge ging es stets auf und ab über die Ausläufer der Pyrenäen. Heute war zum ersten Mal der Atlantik zu sehen. 16. und letzter Tag, Montag, 7.9.09: Etxalar (100m – 0m) 900 Hm, 45 km, 4 ½ Std. Zum Abschluss eine kurze Etappe über die letzten Erhebungen, mit Blick auf den Atlantik, ehe es flach hinaus geht zu Strand von Hondarribia. Den Reservetag haben wir uns bis zum Schluss aufbehoben und zu einen Badtag am Atlantik umfunkioniert.

Bericht und Bilder von Peter Mayer


Start am Mittelmeer

durch Eichenwaelder

die ersten Berge

durch tiefe Schluchten

ein altes Meisterwerk

an der 2000m-Grenze

auch Pausen muessen sein

Trinkpause

vor der Pedra forca

steile Abfahrt

zwei Gleichgesinnte

am hoechsten Punkt

schmale Pfade

auf staubigen Pisten

auch das kann passieren

gleich geht's weiter

nach dem Gewitter

grandiose Bergwelt

erster Blick zum Atlantik

das Ziel ist erreicht

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