Hochtouren Wallis - Mont Blanc 6. und 7. Tag

Donnerstag, 26.08.2010

Um Mitternacht war die Nacht vorbei und um 1.00 Uhr war Abmarsch. Ein schmaler Steig führte hinüber zum Gletscher. Es wurde angeseilt und es ging zunächst zügig bei mondheller Nacht aufwärts. Die Spalten konnten umgangen oder überschritten werden bis wir am Gletscherbruch ankamen. Hier verloren wir 2 Stunden bei der Suche nach dem Durchschlupf. Nach diesem Hindernis war der Weg frei in den Col des Aig. Grises, den wir bei 3810 m erreichten. Als die Dunkelheit zu weichen begann, verhinderte dichter Nebel die Sicht. Der Weiterweg am Grat zum Dome de Gouter war aber klar vorgegeben und auch bei schlechter Sicht nicht zu verfehlen. Kurz vor dem Dome lichtete sich dann der Nebel und wir standen plötzlich in der Sonne, den Mont Blanc vor Augen. Bald war die Vallot Hütte erreicht, wo wir eine längere Rast einlegten. Bei herrlichen Bedingungen aber zunehmenden Wind begannen wir den letzten Teil des Aufstieges über den Bosses Grat zum Gipfel. Einer Himmelsleiter gleich führte der Anstieg steil aufwärts. Um 11.00 Uhr, nach 10 Stunden, standen alle glücklich am Gipfel auf 4810 m. Es folgte noch der lange Abstieg zum Col de la Brenva, am Mont Maudit und Mont Blanc du Tacul vorbei zum Col du Midi. Beim Abstieg vom Gipfel wurde eine Teilnehmerin leider Höhenkrank und musste mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden. Bei der Heimreise war sie aber wieder transportfähig und konnte vom Krankenhaus abgeholt werden. Durch die Verzögerungen im Gletscherbruch und bei der Bergung der Höhenkranken erreichten wir die Seilbahn zu spät für die letzte Talfahrt. So mussten wir noch eine Nacht auf der Cosmiques Hütte (3613 m) verbringen. An diesem Tag waren wir 15 1/2 Stunden unterwegs und legten 2500 Hm in Anstieg zurück, eine Riesenleistung.

Freitag, 27.08.2010

Über Nacht kam die Wetterverschlechterung mit voller Wucht. Die geplante Querung des Geant Gletschers zur Turiner Hütte und Abfahrt mit der Seilbahn nach Courmayeur war nicht durchzuführen. Selbst die Seilbahnfahrt von der Aiguille du Midi nach Charmonix war nur für eine Stunde gesichert, bevor der Sturm noch srtärker wurde. Wir packten unsere Sachen und stiegen bei Wind und Regen zur Seilbahnstation auf. Per Handy wurde die "Bodenstation" verständigt, dass sie uns in Charmonix abholen. Als wir bei strömenden Regen im Tal ankamen, stand das "Taxi" bereits da und brachte uns durch den Tunnel wieder auf die Südseite des Mont Blanc zum Campingplatz. Hier entschlossen wir uns die Zelte abzubauen und gleich den Heimweg anzutreten.

Eine sehr anstrengende aber auch interessante Hochtourenwoche mit vielen Eindrücken und sehr starken Teilnehmern ging somit zu Ende. Der Zwischenfall mit der Höhenkrankheit war Gott sei Dank der einzige der Woche und auch die erkrankte Teilnehmerin wissen wir schon wieder auf den Weg der Besserung und wünschen ihr alles Gute. Nach einer langen Fahrt über die italienische Autobahn und den Brenner erreichten wir gegen Mitternach wohlbehalten Freilassing.

Tourenbegleiter: Peter Mayer, Anderl Eder, Hubert Glässner

Bericht: Peter Mayer, Bilder: Peter Mayer, Anderl Eder


Aufbruch um 1.00 Uhr

durch die Nacht

nach Dunkelheit Nebel

erste Sonnenluecken

der Nebel ist weg

v. Betrieb am Bosses Grat

Wolkenwirbel

Rast a. d. Vallot Huette

ein maechtiger Brocken

der Sonne entgegen

immer aufwaerts

Weg i. d. Himmel

gluecklich am Gipfel

Abstieg

Rettung mit Heli

Abseilen am M. Maudit

Mont Maudit

Abstieg vom Tacul

Cosmique Huette

vor der Heimreise

Für den Inhalt dieser Seiten ist verantwortlich: Anderl Eder, Tourenreferent der Sektion
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