Bergmesse am Ingolstädter Haus

Bergmesse am Ingolstädter Haus (2119 m) der DAV-Sektion Freilassing am 07.07.2013 

Die diesjährige Bergmesse der Alpenvereinssektion Freilassing fand  im 2-Jahres-Rythmus auf dem Ingolstädter Haus statt und verband Tradition mit Neuem.  Traditionell wurde  sie wieder von dem beliebten,  ökumenischen geistlichen Team, dem evangelischen Pfarrer Werner Buckel und dem katholischen Geistlichen Dr. Xaver Scheurer gehalten. Neu und wunderschön war, dass Anja Hager mit dem Gospelchor für den musikalischen Rahmen sorgte. Die 18 Frauen und Männer nahmen die doch ziemlich lange und beschwerliche Wanderung auf sich. Wobei einige keine geübte Bergsteiger sind und eine sangesfreudige Dame sogar ihre allererste Bergtour unternahm. Dafür verdienen sie die allergrößte Anerkennung aller Bergfreunde aus der Sektion.

 

Heuer war das Wetter hold und so konnte die geplante Bergtour um die Messe planmäßig durchgeführt werden. So stiegen am Samstag 10 Bergfexen von Wimbachbruck zum Trischübl und über die Nordflanke auf den Großen Hundstod (2594 m) auf. Dies ist die Route der Kreuzaufsteller von 1950. Ein neues Gipfelbuch wurde installiert, die Aussicht genossen und zum Ingolstädter Haus abgestiegen, wo bereits viele Freilassinger Bergfreunde warteten. Die meisten haben den Normalweg über die Kallbrunnalmen und den Dießbachstausee genommen. Der gemütliche Abend bei dem neuen zünftigen Wirt Rudi verging wie im Fluge.

Nach einer mehr oder weniger geruhsamen Nacht trudelten noch ein paar Bergkameraden ein und der 1. Vorstand, Peter Mayer, konnte bei strahlendem Sonnenschein eine große Schar zur Bergesse begrüßen. 

Pfarrer Buckl erinnerte an die Kreuzaufsteller von denen leider schon viele verstorben sind und gedachte deren im Gebet. Wir freuen uns, wenn wir am Kreuz auf einem schönen Gipfel ankommen. Steigen wir doch dort hinauf um unsere Sorgen im Tal zu lassen und für Stunden zu vergessen. Viele „Lebensberge“ müssen wir besteigen – oft auf steinigen und steilen Wegen und sind glücklich, wenn wir sie erklommen, d. h. die Probleme gelöst haben. Der Chor stimmte passend dazu das Lied „Lege deine Sorge nieder“ an. 

Als Jesus mit Petrus, Johannes und Jacobus in Sandalen bei 30 Grad in der judäischen Wüste auf einen Berg stieg (was mit dieser spärlichen Ausrüstung eine große Herausforderung war)  machten sie diesen Ausflug, um den Alltag zurück zu lassen und eine spirituelle Erfahrung zu machen. Dr. Scheurer fragte sich, ob Spiritualität nur etwas mit Esoterik oder Wellness zu tun habe. Nein, es ist ein Aufschauen zum Horizont, offen sein für Neues und Unbekanntes. Gott ist ein Gott des Lebens und der Veränderung. Denn echte spirituelle Erlebnisse können das Leben umkrempeln. Diese führen nicht zu einer selbstverliebten Nabelschau, sondern zu den Menschen die uns brauchen. Dabei hilft uns das Kreuz Jesu, das uns stützt und schützt. 

Zum Abendmahl sang der Chor das bekannte, klangvolle Lied „let us breake bread together“. Schon beim Friedensgruß und dem Schlußgebet blies der Wind bereits etwas stärker um die Hütte und unterstützte den Chor bei letzten Liedern: “Miteinander auf den Weg“ und „Masiti“.

Nach dem Segen, den die beiden Geistlichen erteilten und den Herrn baten alle Anwesenden zu behüten und zu beschützen. Mit dem gemeinsamen Lied: „Großer Gott wir loben dich“ ging diese erbauliche Stunde zu Ende.

 Ein Spendenkörberl stand bereit, das sich füllte, um die hochwassergeschädigten Vereins-mitglieder zu unterstützen. Der Chor legte gleich die gesamte Gage hinein! Im Namen der Begünstigten bedankte sich der Vorstand bei allen Spendern.  Sein ganz besonders großer Dank gilt den Alpenvereinskollegen von der Sektion Teisendorf, die ihrerseits bei deren Bergmesse schon dafür gesammelt haben. Es ist wunderbar, wie gut der Zusammenhalt zwischen den Sektionen ist!

Bericht und Foto: Ilse Fegg




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