Schkihochtouren im Wallis

Im Vorfeld der Tour haben wir besorgt den Wetterbericht beobachtet. Für das Wochenende sagte er schlechtes Wetter voraus, aber dann sollte es langsam besser werden. Leider hatte er nicht recht.

11 gut gelaunte Skibergsteiger machten sich am Samstag um 4:00 Uhr früh (gefühlt kurz nach Mitternacht) auf den langen Weg ins Wallis. Als bei der Abfahrt vom Oberalppass das Wetter immer schöner wurde und in Andermatt die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel schien, entschlossen wir uns spontan zur ersten Skitour. Auf der Strecke zwischen Andermatt und Realp reichten die Schneezungen fast bis zur Straße herunter. Rasch wurden die Felle aufgezogen und los ging es. Das Ziel wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Nach dem sehr steilen Anfang wurde das Gelände flacher und ein Gipfel kam in Sicht, den wir dann auch ansteuerten. Nach 2 1/2 Stunden und 1200 Hm standen wir oben. Im Gipfelbuch konnten wir nachlesen, dass es das Winterhorn mit 2660 m war. Nach einer kurzen Pause fuhren wir in gutem Firn, dem Anstiegsweg entlang, wieder hinunter zu den Autos - ein gelungener Auftakt.

Mit den Autos ging es wieder weiter zu unserem Quartier auf dem Simplonpass. Am Abend fing es leicht zu regnen an und am Morgen lagen 30 cm Neuschnee. Gegen Mittag starteten wir zu einer Skiwanderung am Simplonpass. Bei Dauerschneefall und dichtem Nebel gingen wir eine ausgedehnte Runde. Im steten Auf und Ab legten wir 8 km und 300 Hm in 2 1/2 Stunden zurück.

Wieder wurde der Wetterbericht abgerufen. Für das Wallis waren an diesem Tag 80 cm und für den nächsten Tag noch einmal 50 cm Neuschnee angesagt. Ein Anruf bei der Britanniahütte bestätigte unsere Vermutung - Skitouren unmöglich. Für die Ostschweiz  war besseres Wetter zu erwarten. Wir verließen am Montag den Simplonpass (mit Schneeketten) und fuhren nach Pontresina. Tatsächlich schien am nächsten Tag vorsichtig die Sonne. Wir fuhren hinauf zum Julierpass.

Von der Alp Güglia ging es bei immer besserem Wetter hinauf zum Piz Lagrev. Bei nur geringer Neuschneeauflage, aber insgesamt sehr guten Bedingungen, stiegen wir über schöne Hänge hinauf zum Wintergipfel und über den langen Gipfelgrat schließlich zum höchsten Punkt auf 3164 m. 2 1/2 Stunden hatten wir für die 1000 Hm gebraucht. Sehr schöne Ausblicke taten sich auf, bis hinüber zum Biancograt am Piz Bernina. Nach den ersten 300 Abfahrtsmetern wurden die Felle wieder aufgezogen und der Gipfelhang noch einmal in Angriff genommen. Zu groß war das Vergnügen, um es nur einmal zu genießen.  Über sehr schöne Firnhänge erreichten wir viel zu schnell wieder den Ausgangspunkt.

Der Mittwoch brachte uns schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück - dichter Schneefall bis ins Tal. Die Aussichten auf die folgenden Tage waren auch nicht berauschend, so wurde eistimmig für den Abbruch der Tour entschieden und der Heimweg angetreten.

Leider konnte unser Ziel, die Viertausenden im Wallis, nicht erreicht werden. Aber dennoch war es für die Teilnehmer ein schönes Erlebnis.

Tourenbegleiter: Peter Mayer und Wolfgang Müller

Bericht und Bilder: Peter Mayer


Start bei Andermatt

100 Hm Ski tragen

steiler Beginn

unser Ziel

Winterhorn 2660 m

Gipfelhang

schoener Firn

die letzten Abfahrtsmeter

Start zur Skiwanderung

tief winterlich

windgeschuetzt

Abreise Simplon

Start am Julierpass

schoenes Hochtal

Verschnaufpause

dem Gipfel entgegen

langer Gipfelgrat

Piz Lagrev 3164 m

Abfahrtsfreuden 1

Abfahrtsfreuden 2

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