Grundkurs Eis auf der Sulzenauhütte
Stubaital

Wir trafen uns am Freitagmittag am Parkplatz in Freilassing. Dort wurden Fahrgemeinschaften gebildet und die Anfahrt erfolgte über die Autobahn nach Innsbruck und weiter ins Stubaital zur Grawaalm.
Von dort wanderten 10 Teilnehmer und die 2 Tourenbegleiter auf dem Normalweg zur Sulzenauhütte. Diese erreichten wir in zwei Stunden Gehzeit. Nachdem wir das Lager bezogen hatten, folgte das sehr gute Abendessen. Nach dieser Stärkung wurde noch die Ausrüstung angepasst, Knoten erklärt und geübt sowie das Anseilen am Gletscher gelernt.

Am nächsten Tag stiegen wir bei gutem Wetter und ausgeschlafen über den Lübecker Weg Richtung Sulzenauferner auf. Nach ca. 1.5 Stunden erreichten wir den Gletscher und es wurde angeseilt. Für unsere Ausbildung suchten wir eine geeignete Gletscherspalte. Als wir diese auf einer Höhe von 2950m gefunden hatten ging es wieder zum Ausbildungsunterricht. Es wurde Standplatzbau im Eis, Eisschrauben setzten, Spaltensturz und Rettung über Mannschaftszug und Gletscherkunde geübt. Nach gut 2 Stunden üben suchten wir ein geeignetes Schneefeld wo wir das Stürzen im Firn ausprobieren konnten. Nach dem eifrigen Stürzen und Bremsen beschlossen wir noch auf den Aperen Freiger (3262m) zu steigen. 4 Teilnehmer zogen es vor gleich zur Hütte abzusteigen. Der Rest marschierte gut gelaunt über ein Schneefeld und querte dann auf den Normalweg. Es ging über einen luftigen Blockgrat. Bis zum Gipfel begleitet uns noch ein starker Wind. Die Gipfelrast wurde deshalb verschoben. Nach einem kurzen Abstieg über einen brüchigen Grat erreichten wir ein Schneefeld. Über dieses ging es zurück auf den Gletscher und über den Normalweg wieder zur Hütte zurück. Bei der Hütte angekommen ging es gleich mit dem Abendessen weiter. Am Abend freuten sich alle über den erfolgreichen Tag und für 2 Teilnehmer war dieser Gipfel bisher der Höchste.

Am Sonntag erwischte uns dann doch das schlechte Wetter. Wir gingen zu einem Schneefeld in der Nähe von der Hütte und übten noch den Toten Mann (Fixpunkt im Firn). Es wurden Ausreisversuche von diesem Fixpunkt unternommen. Wir gruben nicht nur den Pickel ein, sondern auch einen Stein. Zum Schluss simulierten wir noch den richtigen Ablauf einer 4er Seilschaft beim Spaltensturz. Nach 2 Stunden üben ging es zurück zur Hütte. Wir packten unsere Sachen und stiegen ab zu unseren Autos. Nach 1.5 Stunden Abstieg im Regen erfolgte noch die Heimreise. Alle kamen gesund und erfreut über ein schönes Wochenende wieder in Freilassing an.

Tourenbegleiter: Michi Stummer, Rudi Kudorfer
Tourendaten
Freitag: 750 Hm bergauf bei 2 Std. Gehzeit
Samstag: 1450 Hm bei 10.5 Std. Gehzeit mit Ausbildung
Sonntag: 750 Hm bergab bei 4 Std. Gehzeit mit Ausbildung
Bericht und Fotos: Michi Stummer