Skitouren in den Lyngen Alpen, 300 km nördlich des Polarkreises, war unser Ziel. Zwei Tourenbegeleiter mit 14 Teilnehmer haben sich auf den langen Weg in den hohen Norden gemacht.
Bei der Ankunft in Tromsö gab es zunächst lange Gesichter. Es regnete, auch während der ganzen Fahrt zu unserem Quartier in Lyngseidet. Doch der Wetterbericht versprach Besserung.
Beim Tourenstart zum Kavringtinden (1289 m) schien dann schon die Sonne. Gleich oberhalb von Lyngseidet war der Ausgangspunkt. Nur 20 m hinter dem Parkplatz begann der Schnee. Erst ging es durch den lichten Birkenwald zur "Skihytta" und später über schöne, freie Hänge dem Gipfel entgegen. Immer begleitet vom Tiefblick auf den Fjord. Nach 3 1/2 Stunden waren die 1250 Hm überwunden und wir standen staunend am Gipfel. Nach ausgiebiger Gipfelrast folgte die Abfahrt durch Pulverschnee hinunter zur Rörneshytta. Ein Teil der Mannschaft stieg noch einmal 450 Hm hinauf zum Rörnestinden (1041 m). Zu verlockend war der Gipfelhang, um ihn auszulassen. Auf dieser Hangseite war der Schnee weich, aber gut zu fahren. Im rauschenden Firn ging es hinunter zu den Autos. Ein gelungener Auftakt.
Das gute Wetter wollten wir am nächsten Tag ausnützen zur "Königstour" - zum Tafeltinden (1395 m). Am Ausgangspunkt in Koppangen war das Wetter noch nicht so einladend. Leichte Regenschauer trübten etwas die Stimmung. Wir ließen uns aber nicht beirren und folgten dem flachen Anstieg ins Tal. Zwei Steilstufen mussten überwunden werden, ehe wir den Gletscher erreichten. Inzwischen war auch die Sonne zum Vorschein gekommen. Wir seilten uns an und stiegen über weite Gletscherflächen dem Hauptgletscher, dem Strupbreen, entgegen. Steile Abschnitte wechselten mit flacheren ab. Erst ganz oben konnte der lange Zeit versteckte Schlusshang eingesehen werden. Über diesen erreichten wir schließlich nach 5 Stunden und 1400 Hm den Gipfel. Ein atemberaubender Ausblick auf unzählige Gipfel und hinunter zu den Fjorden tat sich auf. Lange Zeit verbrachten wir am Gipfel um alle Eindrücke in uns aufnehmen zu können. Die Abfahrt bot an Schneequalität alles auf, was es nur gibt. Oben herrlicher Pulverschnee, dazwischen Bruchharsch vom Feinsten und unten schließlich Firn. Eine insgesamt sehr fordernde Abfahrt. Doch glücklich und zufrieden standen am Schluss alle wieder am Fjord bei den Autos.
