Bergwandern in Slowenien in den Julischen Alpen

1. Tag - Sonntag 06.09.
Bei leichtem Nieselregen sind wir in Freilassing kurz nach 8.00 Uhr gestartet. Die Fahrt verlief angenehm und ohne Staus über die Tauernautobahn, durch zwei Tunnels und über den Wurzenpass. Um 11:15 Uhr waren wir in unserem Hotel Lek in Kranjska Gora. Nach einer gemütlichen Kaffeepause fuhren wir zu unserer ersten Tour. Als Eingehtour suchten wir uns den Weg entlang der Wasserfälle im Martuljek aus. Die Fahrt dorthin dauerte nur wenige Minuten. Uns erwartete ein wunderschöner, abwechslungsreicher Wanderweg durch schönen Wald unter traumhafter Bergkulisse. Die hohen Gipfel waren leicht angezuckert und sehr imposant. Ebenso die rauschenden Wasser, die sich in mehreren Etappen neben uns den Weg ins Tal suchten. Es war eine tolle Wanderung, die uns im allerletzten Teil eine Herausforderung bot, die alle sehr genossen! Ebenso wie den Abend in unserem schönen Hotel. Zeit mit Pausen: 3 1/2 Stunden, ca. 430 hm

2. Tag - Montag 07.09.
Bei kühlem Prachtwetter fuhren wir über 24 Kehren auf fordernder Straße zum Vrsic-Pass. Die Fahrt wurde kurz zur Besichtigung der Russischen Kapelle unterbrochen, die russische Kriegsgefangene des 1. Weltkrieges hier erbaut haben. Am 1611 m hohen Pass angekommen wanderten wir zur Sleme. Die Aussicht in dieser lieblichen Landschaft war grandios. Nach der Pause teilte sich die Gruppe. Die einen brachen auf um den 2332 m hohen Mojstrovka zu besteigen und die gemütlicheren gingen zurück und erwanderten den Höhenweg Velika planina. Von einigen wurde dann noch der 1688 m hohe Vrsic-Gipfel erklommen. Pünktlich um 16.00 Uhr trafen sich alle auf der Hütte am Pass, um sich für die schneidige Heimfahrt zum Hotel zu stärken. Höhenmeter: Gruppe 1 1150, Gruppe 2 ca. 600

3. Tag  Dienstag, 08.09.
Mit den zwei Autos fuhren wir über den Vrsic-Pass. Heute aber 20 km weiter bis zum Parkplatz der Dolic-Hütte. Der Talort ist Trenta, das Gebiet nennt sich Zadnjica. Da wir genug Zeit hatten, gingen wir den Aufstieg zur Hütte gemütlich an. Mit den schweren Rucksäcken mit dem Übernachtungsgepäck war das reduzierte Tempo sehr angenehm. Über einen alten Militärweg durch gewaltige Bergwände stiegen wir sanft aber stetig bergan, um nach 4 1/2 Stunden bei 1450 hm, 11 km auf der sehr einfachen Hütte anzukommen.

4. Tag  Mittwoch, 09.09.
Nach kühler Nacht und schlichtem Frühstück teilte sich die Gruppe. Da Yvonne den Triglav-Gipfel vor kurzem bestiegen hat, übernahm sie die nicht ganz so trittfeste Gruppe und führte sie auf zwei einfache Gipfel, einer heißt Glava v Zaplanji, 2556 m. Sie trafen auf eine Steinbockherde mit vielen Jungen, was alle natürlich sehr entzückte.
Die mutigere Abteilung fand durch die Unterstützung von Wolfgang und Siegfried den anspruchsvollen Weg auf den Triglav, 2864 m, in 2 ½ Stunden. Die Verweildauer war dort oben nicht sehr lange, denn es war leider kalt und neblig.
Der Gesamtabstieg summierte sich auf 1900 bzw. 2200 hm.
Nachdem alle erschöpft, aber zufrieden bei den Fahrzeugen angekommen waren ging die Fahrt weiter nach Bovec an der Soca entlang, ins Hotel Alp.

5. Tag  Donnerstag, 10.09.
Nach murmeltierhaftem Schlaf freuten wir uns alle sehr über einen wolkenlosen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Später aufkommende harmlose Wolken trübten uns die Freude an einem weiteren tollen Wandertag nicht. Da die eigentliche Tourenplanung mit Seilbahnunterstützung nicht durchführbar war (die Seilbahn ist z. Zt. geschlossen) erwählten wir uns relativ demokratisch eine Alternative. Das „Matterhorn von Bovec“ sollte unser Tourenziel werden. Der steil aufragende Spitz war wirklich ein lohnender und sehr abwechslungsreicher Berg. Der PP bei Kal-Koritnica war nach wenigen Fahrminuten erreicht, und so konnten fast alle Teilnehmer den Gipfel des Svinjak (1633 m) nach 1180 Höhenmetern in drei Stunden Gehzeit erreichen. Drei machten sich vor dem felsigen Gipfelaufschwung auf den Rückweg. Eine fünfköpfige Gruppe besichtige eine im Wald gelegene Stellung aus dem Ersten Weltkrieg, die nur hundert Höhenmeter vor Koritnica liegt. Zwei Damen zogen überhaupt einen gemütlichen Ruhetag im Talort vor. Ein Besuch im Cafe rundete den erfolgreichen Wandertag ab.

6.Tag Freitag, 11.09.
Nichts geht schneller vorüber, als eine Woche Urlaub – besonders wenn es sich um eine tolle Wanderwoche handelt. So nahmen wir Abschied von Bovec und schraubten uns am Morgen Kehre für Kehre zum Predil-Pass und noch steiler und schmaler die Mangart-Bergstraße bis auf 2055 m zum Mangartsattel hinauf. Das Vorhaben, den Monte Mangart komplett zu besteigen mussten wir nach 400 hm aus Sicherheitsgründen aufgeben. Der vor einigen Tagen gefallene Schnee machte den Weg zu glatt und rutschig. Dennoch genossen wir die Ausblicke die sich bis dahin boten. Nach einer Stärkung auf der Mangarthütte traten wir die Heimfahrt an. Diese verlief einigermaßen angenehm, nur ein kurzer Stau bei Puch verzögerte die Ankunft.

Fazit: Abwechslungsreiche Wanderungen in einem wunderschönen Gebiet. Bis auf ein aufgeschürftes Knie und einem abgebrochenen Fingernagel keine Verletzungen. Gute Stimmung in der Truppe. Gute Hotels mit tollem Essen.

Tourenbegleiter: Wolfgang Müller und Ilse Fegg
Bericht und Fotos: Ilse Fegg

 


Parkplatz mit Topaussicht

Hier rauscht es runter!

von oben

jetzt wird es felsig

letztes Stueck

Talschluss

unser schoenes Hotel

russische Kapelle

am Vrsic-Pass

ohne Worte schoen

Sleme Gipfel

Splittergruppe 1

Splittergruppe 2

Vrsic-Pass im Hintergrund

Nach dem Abendessen

Dr. Julius Kugy

Nach PP Trenta

Hoehe gewonnen

interressanter Weg

Dolic - Huette

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