„Wer niemals einen Berg erstiegen,
wer nie sah der Welten Herrlichkeit
der bleibt wie ein Klotz im Tale liegen
und tut mir in der Seele leid.“

Dieses Sprüchlein ist im Hüttenbuch der Freilassinger Hütte aus dem Jahre 1951 zu finden. Der damalige Hüttenverwalter ahnte wohl noch nicht, dass dies für viele nicht zutrifft. Zumindest für die eifrigen Mitglieder der DAV-Sektion Freilassing, die es heuer wieder für deren langjährige Mitgliedschaft zu ehren galt. Wer gemeint hat, dass bei einem so heißen Sommerwetter der Edelweißabend eher mäßig besucht sein würde, der wurde positiv überrascht. Der Saal des Gasthauses Rieschen füllte sich bis auf den allerletzen Platz. Bemerkenswert viele Bergfreunde fanden sich zum Ehrungs-Abend in geselliger Runde ein. Ob es wohl an der Hitze lag? – die Technik streikte zu Beginn. Ein Ersatz-Laptop wurde eilig organisiert und die Präsentation darauf installiert. Diese Verzögerung war allerdings durchaus angenehm. Denn so hatten die Anwesenden genügend Zeit etwas zu plaudern und dann den Weisen der Sängerrunde zu lauschen.

Peter Mayer, der erste Vorstand, gab seiner Freude Ausdruck, so viele Bergkameraden begrüßen zu dürfen. Er bemerkte, dass der Zusammenhalt unter den Bergfreuden sich in der langjährigen Mitgliedschaft wiederspiegelt. Auf eine Zeitreise durch sieben Jahrzente nahm Albert Bauer die Anwesenden mit. Er präsentierte einen Rückblick auf bedeutungsvolle Ereignisse seit der am 2. Mai 1925 gegründeten Sektion Freilassing. Bei diesem Ereignis waren 90 Personen zugegen. Das Erscheinen zu den Mitgliederversammlungen war Pflicht. Das ist heute erfreulicherweise nicht mehr so, denn sonst müsste das Vereinsheim angebaut werden. Es wurde allerhand Historisches erzählt, z. B. über den Bau der Freilassinger Hütte und der allerersten Sektionstour am 05.06.1925 auf den Schneibstein. Zu jeder Epoche wurden Bilder gezeigt und Geschichten erzählt, sodass sich die Jubilare in „ihrer Zeit“ wiederfinden konnten. Wie Amalie Standl, welche sage und schreibe 75 Jahre Vereinsgeschichte mitgemacht hat und Elisabeth Hübschenberger, die 70 Jahre in den Bergbeinen hat. Erna Bauer hat wieder wunderschöne Gestecke aus Latschen und Bergkristallen angefertigt, die den Jubilaren ab 50 Jahren Zugehörigkeit überreicht wurden. Zwischendurch erfreute die Sängerrunde mit schönen Weisen und verabschiedete die Gesellschaft mit einem irischen Segenslied. Es wurden geehrt für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit: Karl Moll, Hans Farnhamer, Rosa Jahn, Ingeborg Paterson, Horst Weilacher, Erich Schindler, Otto Widlroither, Franz Gadenz, Oskar Reinwarth und Olga Velz. Sowie für 50 Jahre Mitgliedschaft: Anton Maltan, Christl Aichhorn, Fritz Baudasch, Erna Bauer, Sigrid Eckl, Reiner Kraus, Johann Egger, Erwin Schmiderer, Christine Czardybon, Hermann Kohlpaintner, Sieglinde und Johann Kirchhofer, Sigismund Hupfer, Falk Holleis und Gerhard Zoder. (stellvertretend für alle weiteren Jubilare)