Berg- und Wandertouren in den Pyrenäen Teil 2

Am Mittwoch haben wir das Quartier gewechselt. Vom Ordessa Nationalpark fuhren wir nach Osten zum Nationalpark Aneto-Posets nach Benasque. Den verbleibenden Nachmittag nutzten wir, um uns zu orientieren und die Gegend kennen zu lernen.

Für den nächsten Tag haben wir uns den Pic de Paderna (2621 m) vorgenommen. Vom Ende der Fahrstraße in La Besurte führte der Weg gemütlich hinauf zum Rifugio Renclusa (2140 m). Über ein schönes Hochtal und den folgenden steilen Anstieg erreichten wir den Collado de Paderna (2504 m). Zum Schluss ging es steil und etwas schmäler zum lange sichtbaren Gipfel hinauf. Für die 800 Hm benötigten wir 2 1/2 Stunden. Auf fast dem gleichen Weg gingen wir auch wieder ins Tal. Einen kleinen Abstecher mussten wir zum malerisch gelegenen Ibòn de la Renclusa machen, einen wunderschönen Bergsee. Eine kleine Erfrischung gönnten wir uns an der Hütte. Dann ging es weiter zum Parkplatz, den wir nach 2 Stunden erreichten. Ein gelungener Auftakt.

Am Freitag sollte der Höhepunkt der Tourenwoche sein, der Aneto (3404 m), der höchste Berg der Pyrenäen. In der Nacht ist eine Störung durchgezogen und hat über 2500 m für Neuschnee gesorgt. Wir wollten es trotzdem versuchen. Wieder starteten wir mit dem Anstieg zur Hütte. Danach gingen wir aber auf der linken Talseite aufwärts zum Portillo Inferior (2755 m). Der "Weg" war eigentlich nicht vorhanden. Nur Steinmänner markierten die Richtung durch ein Gewirr von Felsblöcken, die z. T. Hausgröße erreichten. Die schlechter werdende Sicht erleichterte die Wegsuche nicht wirklich. Zudem erschwerten die mit einer Eisschicht und Schnee überzogenen Felsen das Vorwärtskommen. Nach einer Aufstiegszeit von 5 Stunden sahen wir ein, dass wir heute den Gipfel nicht erreichen würden. Bei einer Höhe von ca. 3000 m kehrten wir schließlich um. Auf dem gleichen Weg, immer unseren Spuren nach, gingen wir wieder ins Tal hinunter, das wir nach 4 Stunden erreichten. Wir waren alle froh, dass sich bei diesen Verhältnissen wenigstens keiner verletzt hatte.

Für den Schlusstag war wieder besseres Wetter angekündigt. Der Schnee in den höeren Regionen war aber immer noch vorhanden. So suchten wir nach einem Ziel auf halber Höhe und wurden mit dem Pic de Salvaguardia (2738 m) fündig. Vom Hospital de Benasque (1730 m) ging es los. Auf einem Wanderweg (welch eine Wohltat nach der gestrigen Kletterei über Blöcke) erreichten wir schnell die Puerto de Benasque (2445 m). Aber ganz ohne Hindernis ging es auch heute nicht. Wir hatten zwar Sonne und eine gute Sicht, dafür blies uns aber ein sehr kräftiger Wind um die Ohren, der unsere Standfestigkeit prüfte. Auf dem letzten Abschnitt zum Gipfel kamen noch Schneereste dazu. Nach 2 1/2 Stunden waren alle Schwierigkeiten überwunden und wir standen staunend auf dem Gipfel mit einem herrlichen Blick auf Aneto und Maladeta. Bei dem Sturm fiel die Gipfelrast aus. Schnell ging es den Anstiegsweg wieder zurück. Erst auf einer Almwiese konnten wir die Brotzeit auspacken, ehe es ganz hinunter ging, zum Ausgangspunkt.

Am Sonntag fuhren wir gemeinsam wieder zurück nach Barcelona, wo ich die Teilnehmer am Flughafen verabschieden konnte. Eine Tourenwoche ging zu Ende, mit sehr angenehmen und starken Teilnehmern. Wir haben viel erreicht, sehr viel Neues gesehen und noch mehr gelacht. Ein großes Kompliment an die Mannschaft.

Tourenbegleiter, Bericht und Bilder: Peter Mayer


P La Besurta

Rifugio La Renclusa

Ziel im Spiegelbild

zum Collado de Paderna

am Pico de Paderna

Blick zurueck

verdiente Rast

Wintereinbruch

Portillo Inferior

Wolkenluecke

Umkehrpunkt

muehsames Gelaende

heute passt es wieder

zum Portillo de Benasque

am Pass angekommen

noch Schneereste

stuermischer Gipfel

Aneto - Maladeta

Herbstwiese

da oben waren wir

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