Bergtouren 3000er Schobergruppe

Tag 1

Sonntag früh, ausgeschlafen um 5 Uhr, treffen sich 11 Bergsteiger um in die allen unbekannte Schobergruppe zu reisen. Die Schobergruppe liegt zwischen Glockner und Linz und Heiligenblut und Kals.

 Besseres Autofahrwetter kann man sich nicht vorstellen, es regnet. Dieser Regen hält, bis auf eine Unterbrechung im Felbertauerntunnel, bis Matrei/Osttirol. Nächster Treffpunkt war der Bahnhof von Lienz. Hier wurde das weitere Vorgehen besprochen. ein Auto wurde an den Endpunkt unserer Wanderung, den Parkplatz der Gradenalm, gebracht. dazu waren 7km sehr ruppige Almstraße von Purtschall aus zu bewältigen.

Derweil stärkte sich die Gruppe im Kirchenwirt in Mörtschach. Wieder vereint wurde zum Parkplatz der Wangenitzalm gefahren. Jetzt konnte unsere Bergtour endlich zu Fuß begonnen werden. 10 Uhr liefen wir los, 1100Hm zur Wangenitzseehütte standen uns bevor. da wir an der Grenze des Regenradars gingen hatten wir tolle Wolkenbilder und die Sonne brannte auch nicht so sehr- das war willkommen.

Das Tal ist schön, Naturschutzgebiet. Ausgehöhlt von den Gletschern der letzten Eiszeit sind zu beiden Seiten steile Wände. Über diese fließen ungezählte Wasserfälle herab.

Auf der Ladinigalm halten wir unsere erste größere Pause. Bald zieht es uns wieder der ersehnten Unterkunft entgegen. Vorbei an Smaragdsee und Wangenitzmoos erreichen wir die Wangenitzseehütte, 2508m,  13:15 Uhr. Mittagszeit, die Wirtsleute haben viel zu tun. Auch wir stärken uns.

Dann beziehen wir unsere Zimmer. Nach Rücksprache mit dem Wirt wird klar zu einem Gipfel kommen wir nicht mehr. Die Runde um den Wangenitzsee, ca. 800x500m, 48m tief, damit der größte See der Schobergruppe, wird empfohlen. Diese Runde ist teileise versichert, aber das geht ohne Klettersteigset-sagt der Wirt. Das ist die zweite Fehleinschätzung in der Schwierigkeitsbewertung dieses Gebietes – weitere sollen folgen.

Dennoch, die Runde ist sehr schön. Kurz statten wir dem oberhalb gelegenen Kreuzsee noch einen Besuch ab. Dann geht es zum 3-Gänge Abendmenü. Nach gemütlicher Runde ist 22 Uhr Hüttenruhe.

 Tag 2

Nach dem Frühstück, 6:30-8 Uhr, brechen wir zu unserem heutigen Gipfel auf. Zum Petzeck, mit 3283m, dem Hauptgipfel der Schobergruppe geht es. uns erwarten versicherte Passagen, Klettersstellen bis I, Schneefelder und kurz unter dem Gipfel ein Gletscherrest, bei 900Hm. Das Wetter scheint nicht ganz sicher, Wolken ziehen umher. Am Beginn des Gletscherchens kommt kalter Wind auf, die Nebel verhüllen unser Ziel. Doch wir haben Glück, nachdem wir alle 11 Uhr den Gipfel erreicht haben macht es wieder auf und wir genießen den herrlichen Rundblick auf nahe und weiter entfernte mächtige Gipfel. Die Dolomiten sind genau so zu sehen wie der Alpenhauptkamm. nur der Großglockner versteckt sich hinter dem Großen Hornkopf.

Nach einer Stunde Gipfelrast treten wir den Abstieg an, überlegend wie denn der Nachmittag verbracht werden könnte. 3 Teilnehmer entschließen sich dazu einen weiteren Gipfel, den 3181m hohen Kruckelkopf anzugehen, der Rest der gruppe bewältigt den Klettersteig am See, diesmal mit der notwendigen Sicherung. Ein kurzer Regenschauer schenkt uns einen schönen Regenbogen.

Auch heute gilt es 3 Gänge zum Abendessen zu bewältigen, dunkel wird es und der Vollmond steht über der Himmelswand. Gute Nacht.

Tag 3

Es gilt von den netten Wirtsleuten der Hütte Abschied zu nehmen. Heute wollen wir ins Gradental rübergehen. Alles was bisher „Wangenitz“ hieß nennt sich dann „Graden“- Tal, Moos, Bach, Alm. Nur die Hütte welche wir anstreben heiß Adolf-Nossberger-Hütte.

Über die Kreuzseescharte, hier stehen eine Unmenge Stoamandln und ausgewachsene Steinmänner, erreichen wir den Abzweig zur Oberen Gradenscharte, 2803m. Doch dorthin wollen wir nicht. Uns zieht es erst einmal zur Niederen Gradenscharte, 2796m. der Weg ist schwierig, Drahtseilsicherungen wechseln mit ausgesetzten Erd- und Steinpassagen. Doch auch an Rasenflecken zur Rast mangelt es nicht. Wegen Steinschlaggefahr setzen wir einige male den Helm auf. Nach steilen Metern in die Niedere Gradenscharte heißt es dann AH und Oh und Toll und Geil. So überwältigend ist der plötzliche Anblick des Eissees. Eisig ist er wirklich, keiner entschließt sich mehr als nur die Hände in das eisblaue Wasser zu stecken.

Wieder teilt sich die Gruppe. Währen 6 Bergsteiger in einer dreiviertel Stunde den Keeskopf, 3081m besteigen gehen die anderen 5 bereits zur Hütte.

Der Weg zum Keeskopf führt über unschwieriges Blockgelände. Auch hier haben wir eine fantastische Sicht. Ganz deutlich erkennen wie die 3 Zinnen und andere Dolomitenriesen. Nördlich steht die Glocknerwand. Der Großglockner versteckt sich wieder, diesmal hinter dem „westlichen Klammerkopf“. Den Abstieg zu unserem abgelegten Gepäck bewältigen wir problemlos.

Doch jetzt wird es spannend, weiter geht es über den Gletscherschliff zur Hütte. Teilweise führen die Markierungen durch die Bäche welche in den Wasserfall übergehen. Wen hier ein Unwetter überrascht dem ist der Weg zur Hütte abgeschnitten. Doch über uns spannt sich ein strahlend blauer Himmel-bald sitzen wir bei Espresso und Kuchen. Kaffee gibt es nicht, die Maschine ist kaputt. So wird mancher „gezwungen“ bereits am Nachmittag zu Bier oder Radler zu greifen.

Das Abendessen, 2 Gänge, schaffen wir leicht. Morgen geht es ins Tal-so wird dieser Abend etwas feuchter.

Tag 4

Der „Großer Gradensee“ liegt zu Füßen der Nossberger Hütte. Gestern noch willkommene Erfrischung lädt er uns heute morgen zu einer gepäcklosen Rundwanderung ein. 15Hm bezwingen wir. Dann schultern wir die Rucksäcke um über die Seenplatte das Gradenmoos zu erreichen. Auch hier sind Wasserfälle zu bestaunen, die Nordseite des „Petzeck“ grüßt steinschlagschwer.

Währen die Fahrer vorausgehen um die Autos aus dem Wangenitztal zu holen gönnen sich die meisten noch eine lange Pause in dieser schönen Gegend.

Nach einer abschließenden Einkehrt in Purtschall fahren wir heim. Schön wars.

Tourenbegleiter: Thomas Peterseim und Matthias Pinkert

Bericht und Fotos: Thomas Peterseim

Hm (mit allen Gipfeln): ↑3300 ↓ 3000

Strecke gesamt: ca. 50km

Landschaft: großartig

Schwierigkeit der Wege: überdurchschnittlich


Wangenitzalm

steiler Aufstieg

Ladinigalm

Huette in Ssicht

am Wangenitzsee

im Seeklettersteig

versicherte Stelle

ueber den Gletscher

Gipfel Petzeck

in der Huette

Vollmond ueber Himmelwand

Wangenitz+ Kreuzsee

Stoamandl

versicherter Steig

Eissee

Keeskopf

Nossberger Huette

Petzeck von Norden

Wasserfall

letzte Rast

© 1998 - 2016 Deutscher Alpenverein - Sektion Freilassing

 

ImpressumDatenschutzerklärung