Skitouren in den Abruzzen Teil 1; Gran Sasso

 

 Skitouren im Süden Italiens? Geht das? Und wie das geht!!!

12 Skitourengeher unserer Sektion wollten diese Erfahrung machen.

Noch bei Dunkelheit begann die lange Anreise. Über den Brenner, durch die Poebene, vorbei am „Teutonengrill“ von Rimini, erreichten wir nach 10-stündiger Fahrt unser Quartier in Assergi, am Fuße des Gran Sasso Massifs.

 

1. Tag

Mit der Seilbahn erreichte wir unseren Startpunkt in 2150 m Höhe. In dieser Höhe fanden wir beste Skitourenbedingungen vor. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette und mit Fellen ging es los zum nahen Monte Portella (2400 m). Eine Traumabfahrt in feinsten Pulverschnee brachte uns hinunter ins Val Maone (ca.1900 m). Jetzt wurden die Felle wieder aufgezogen für den Anstieg zum Passo di Grilli und weiter zum Pizzo d`Intermesoli (2645 m). Auf 2450 m mussten wir den Aufstieg leider Abbrechen. Der Hang war zu sehr eingeweht. Einige Anrisse waren deutlich zu sehen. Ein Weitergehen schien uns zu gefährlich. In bestem Firn ging es den Südhang wieder hinunter ins Val Maone. Die Felle wurden ein letztes Mal aufgezogen für den Anstieg über die Potellascharte wieder zum Monte Portella. Über das riesige Vallone de la Portella führte eine Firnabfahrt hinunter zur Schneegrenze. Lediglich die letzten 350 Hm hinunter zur Seilbahnstation mussten die Ski getragen werden. Ein Einstieg nach Maß für unsere Skitourentage.

Aufsteig: 1350 Hm, Abfahrt: 2000 Hm, Abstieg: 350 Hm

 

2. Tag

Wieder starteten wir mit der Seilbahn und dem schon bekannten Anstieg zum Monte Portella. Wieder ein Traumwetter, leider mit etwas mehr Wind. Diesmal folgten wir unseren Anstiegsspuren vom Vortag zur Portellascharte und über unverspurte Hänge hinunter ins Val Maone (ca.2000 m). Die Felle wurden aufgezogen, es begann der Anstieg zum Monte Aquila (2498 m). Eine Firnabfahrt über den steilen Südhang hinunter ins Campo Imperatore (ca. 2000 m) erwartete uns. Jetzt mussten wir wieder hinauf zum Monte Portella, um wieder in den Genuss der Abfahrt durch das Vallone de la Portella zu kommen. Der Fußmarsch begann heute schon 100 Hm weiter oben.

Aufstieg: 1250 Hm, Abfahrt: 1900 Hm, Abstieg: 450 Hm

 

3. Tag

Langsam kündigte sich ein Wetterwechsel an. Wir begannen wieder mit der schon bekannten Seilbahnfahrt. An der Bergstation war es ungewöhnlich warm. Über eine kurze Abfahrt erreichten wir die Skipiste (ca.2050 m). Der Anstieg hinauf zum Monte della Scindarella (2233 m) war rasch erledigt. Jetzt konnten wir in die 40° steile Nordflanke blicken, durch die wir abfahren möchten – eine echte Herausforderung, die aber bestens gemeistert wurde. Wir durchquerten das Campo Imperatore (ca. 1650 m) um den Anstieg zum Monte Brancastello zu erreichen. Ein völlig durchweichter Schnee und der einfallende Nebel verhinderte unser Vorhaben. Wir gingen den Spuren entlang wieder zurück und hinauf zur Seilbahnstation. (Die beiden Tourenbegleiter ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, stiegen noch einmal rasch hinauf zum Gipfel und genossen noch einmal den 300 m Steilhang). Für die schon bekannte Abfahrt war heute der Schnee zu weich. Wir entschlossen uns für die sichere Variante mit der Seilbahn – gut, dass es sie gibt!

Anstieg und Abfahrt: 900 Hm (1200)

4. Tag

Der angekündigte Regen hat uns erreicht. Wir packen unsere Sachen zusammen und schauen uns das vom Erdbeben 2009 zerstörte L`Aquila an. Ein sehr trauriger Anblick. Nach einer zweistündigen Fahrt erreichen wir unseren nächsten Stützpunkt, Caramanico Therme.

 


Start an der Bergstation

am Monte Portella

erste Abfahrt

Aufstieg Passo Grilli

nach der 2. Abfahrt

Aufstieg zur La Portella

Abf. Vallone Portella

am Grat entlang

Abfahrt Val Maone

Aufstieg Monte Aquila

bald oben

am Gipfel angekommen

verdiente Rast

im Firn ins Tal

anfangs auf der Piste

Monte Scindarella

steile Abfahrt

diese Weite

ins Campo Imperatore

zurueck zur Seilbahn

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