Ausbildung Gletscher

Nachdem die letztjährige Gletscherausbildung so gut angekommen war, entschieden wir uns wieder für den Dachstein als Ziel, diesmal jedoch für die Adamekhütte als Stützpunkt. Unter der Leitung von Thomas Peterseim wurden am Dienstagabend bereits alle relevanten Knoten und verschiedene Formen der Gletscherseilschaft im AV-Heim gelehrt.

Start der eigentlichen Ausbildung war am Freitag um 13 Uhr am Lobmayrparkplatz in Freilassing, von wo aus wir zum Vorderen Gosausee fuhren. Hier starteten wir zu einem der schönsten Hüttenzustiege der Ostalpen, vorbei am Hinteren Gosausee und durch die Kreidenbachtiefe. Dass dieser Weg gleichzeitig einen der weitesten Zustiege der Region darstellt, mussten wir mit zunehmender Aufstiegsdauer feststellen. Nach rund vier Stunden erreichten wir die Adamekhütte auf 2196 m Meereshöhe. Die Befürchtungen, dass wir zu spät zum Abendessen kommen könnten, erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet. Respekt an Toni Mühlbauer, der es sich nicht nehmen ließ, spätabends allein zur Hütte aufzusteigen, um an der Ausbildung teilnehmen zu können.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Ausbildung. Bereits um 7:15 Uhr verließen wir die Hütte in Richtung des Großen Gosaugletschers und konnten nach 30 Minuten die Steigeisen am Gletschervorfeld anlegen. Für einige Teilnehmer folgten die ersten Schritte auf Steigeisen. Mithilfe verschiedener Übungen wurden die grundlegenden  Gehtechniken vermittelt: Breite Beinstellung, bewusstes Anheben der Füße, Verwendung aller Vertikalzacken. Es folgten Ausbildungsthemen wie das Gehen in der Seilschaft, Fixpunkte wie T-Anker und Eisschraube sowie die Spaltenrettung mittels Loser Rolle und Mannschaftszug. Nach einer ausgiebigen Mittagspause ging es im Umfeld der Hütte weiter. Die Selbstrettung aus der Spalte wurde anfangs an der Hüttenterrasse, nach dem Einschreiten des Wirtes an einem unweit der Hütte gelegenen Boulderblock geübt. Außerdem wurde die Lose Rolle auf einem Firnfeld von allen Teilnehmern vertieft. Ein dicht gepackter Tag!

Am Sonntag begannen wir wegen des vorhergesagten Starkregens gleich nach dem Frühstück mit dem Abstieg. Eine Tour hätte bei derartigen Witterungsverhältnissen keinen Sinn gemacht. Sichtlich wohl hingegen fühlten sich die Alpensalamander am Wegesrand. Rund zwei Stunden lang blieb es trocken und zwischen den Wolken konnten wir tolle Tiefblicke auf die Gosauseen erhaschen. Nach und nach wurde aus dem anfänglichen Nieselregen ein ausgewachsener Regenguss. Alle waren froh, als die Autos nach etwas über drei Stunden erreicht wurden.

Bericht: Martin Schidlowski

Fotos: Thomas Peterseim und Sabine Schidlowski


Start vord. Gosausee

hint. Gosausee

Huette in Sicht

Aufbruch zur Ausbildung

Steigeisengehen 1

Steigeisengehen 2

Steigeisengehen 3

Anseilen Gletscher 1

Anseilen Gletscher 2

Gehen am Seil

Eisschraube setzen

Selbstrettung H?and

Selbstrettung H?span>

Selbstrettung Fels

lose Rolle 1

lose Rolle 2

lose Rolle 3

Scherenschnitt

Abmarsch H?span>

Schluss

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