Bergtour Hochkönig
Sieben konditionsstarke und gute Bergsteiger wollten zusammen mit dem Tourenbegleiter den Hochkönig auf vier verschiedenen Wegen kennen lernen. Mit Abstrichen ist das auch gelungen.
Das erste Problem war bereits bei der Anreise zu lösen. Die Autobahn war völlig überlastet. So begann der Anstieg von der Kopphütte (1309 m) mit 45 Minuten Verspätung. Über den First gelangte die Gruppe ins Gamskar und über loses Geröll zum ersten Steilaufschwung zur Schrammbachscharte. Leider sind die Seilversicherungen, die erst vor zwei Jahren angebracht wurden, von Lawinen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Mit Klettergeschick wurde diese Hürde überwunden. Durch einen Schuttkessel gelangte man an die zweite Steilstufe, die in anregender Kletterei zur Scharte zwischen den beiden Bratschenköpfen führte. Auf dem Schweizerweg ging es dem Matrashaus (2941 m) entgegen, das nach 5 ½ Stunden Gehzeit und 1700 Höhenmeter erreicht wurde. Eine längere Pause war redlich verdient.
Für den Abstieg hatten wir den Herzogsteig ausgewählt. Da es die Übergossenen Alm aber kaum noch gibt, wurde der neue Weg über die Graterhebungen zum Hochsailer angelegt, was die Gehzeit erheblich verlängerte. In der Nähe der Teufelslöcher hatten wir noch ein kurzes Gewitter zu überstehen. Um den Hochsailer herum erreichten wir dann die Hohe Torscharte (2292 m). Über den landschaftlich schön angelegten, aber endlos scheinenden Bohlensteig ging es hinunter zur Eckberthütte (1139 m) im hintersten Blühnbachtal. Nach 6 ½ Stunden hatten wir mit dem letzten Tageslicht die Hütte erreicht. 22,8 km, 2000 Höhenmeter und 12 Stunden Gehzeit waren die nackten Daten dieses Tages.
Jetzt wurden die Schätze aus den Rucksäcken geholt und ein feudales Menü zubereitet. Die Kraftreserven mussten schließlich wieder aufgefüllt werden.
Die Pläne für eine zweite Überschreitung in umgekehrter Richtung wurden aber gleich begraben. Zu anstrengend war der erste Tag und für den nächsten Tag waren wieder Gewitter angekündigt.
Nach einer kurzen Nacht und einem guten Frühstück ging es zunächst eine Stunde talauswärts und auf der Forststraße hinauf zur Ostpreußenhütte. 3 Stunden waren wir unterwegs und überwanden 800 Höhenmeter. Nach einer Mittagspause begann der Abstieg. Für die zwei Fahrer wurde eine Mitfahrgelegenheit gesucht. Ein Bergsteigerpaar tat uns den Gefallen und brachte die beiden zur Kopphütte. Der Rest stieg in 2 ½ Stunden hinunter nach Werfen. Auch heute legten wir 20 km zurück, aber bei nur 800 Höhenmeter und 5 ½ Stunden auf guten Wegen. Nach kurzem Warten trafen auch schon die beiden Fahrer ein.
Die Begeisterung über diese außergewöhnliche Hochkönigüberschreitung war bei den Teilnehmern groß. Mit vielen Urlaubsheimkehrern ging es wieder nach Hause.
Tourenbegleiter: Peter Mayer
Bericht: Peter Mayer
Bilder: Peter Mayer, Marita Feil